«Man lebt dann Demokratie, wenn ich mich als aktive Mitgestalterin oder aktiven Mitgestalter von demokratischen Prozessen verstehe. Also nicht nur konsumiere oder abwarte, sondern wenn ich mich als ein Mensch verstehe, der die Welt und die Umwelt aktiv mitgestaltet.»
In dieser Gast-Folge spreche ich mit Micha Pallesche über Demokratiebildung. Micha ist Rektor der ERS in Karlsruhe. Und ja genau, wir haben erst kürzlich schon mal zusammen eine Folge gemacht: «Elternarbeit, von Koexistenz hin zur Bildungspartnerschaft». Im Nachgang eben dieses letzten Gesprächs haben wir beschlossen, dass wir die Abzweigung Demokratiebildung unbedingt noch zusammen nehmen möchten.
Micha setzt sich als Rektor schon seit vielen Jahren für eine Lernkultur in einer Kultur der Digitalität ein, deshalb auch für Lern- und Schulentwicklung und eben auch Demokratiebildung.
«Wir haben den grossen Wunsch, dass bei möglichst allen Prozessen, die bei uns so passieren, Schülerinnen und Schüler beteiligt sind. […] Wir haben das Ideenbüro, den roten Salon, wir nehmen Schülerinnen und Schüler auch in unsere Konferenzen ins Zentrum und sie berichten uns über ihre Ideen von der Schule, wie sie gut lernen können. Wir haben eine tolle Zeitung, erntschtle, das ein wichtiges Instrument ist, um Schülerinnen und Schülern eine Zeitung zu geben. Wir führen Umfragen durch, um zu spüren, was sie bewegt.»
Wir sprechen darüber, dass Schule aus sicher heraus eher ein hierarchisches Konstrukt ist, wie sich das bemerkbar macht und ich möchte von Micha wissen, wie er es denn schafft, für mehr Mitbestimmung zu sorgen. Vorneweg: es erfordert ganz viel Vertrauen in alle Menschen, die in einem solchen Teilhabeprozess drin sind. Und mal wieder: Zeit.
Weiter suchen wir auch Brücken zur letzten gemeinsamen Folge und ordnen ein, was das Format TheA mit Demokratiebildung zu tun hat. Weiter bleiben wir länger beim Thema, warum es eigentlich so wichtig ist, auch Lernprozesse zu «demokratisieren» und eben nicht nur den Sporttag oder das Kuchenbacken.
«Wenn wir wollen, dass Schülerinnen und Schüler im späteren Leben demokratische Bürgerinnen & Bürger sind und Demokratie leben, dann müssen sie beteiligt werden, in echter Beteiligung. Sie müssen vor allem auch spüren, da sind wir beim Thema Selbstwirksamkeit, dass das was sie machen, einen Sinn ergibt und sie etwas bewirken können.»
Nun wünsche ich euch viel Spass beim Zuhören.
Wie immer freue ich mich über Feedbacks. Zum Beispiel direkt auf der Webseite der Folge, bei Spotify oder Apple Podcast oder per Email auf fax@schuleheute.blog.
Herzlich
Andi
Mein Gast
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https://www.ers-karlsruhe.de
http://ernschtle.de
Ressourcen
Haltung – was ist das eigentlich? Text von Micha
SDG 16 als Themendossier bei éducation21
Der Effinger in Bern | ein Ort, an welchem (Lern)Prozesse maximal demokratisiert sind
Die neue Schule der Demokratie | Buch von Marina Weisband