Episode 015 – Neue Autorität als Schulentwicklungsmotor?!

Das Modell «Neue Autorität» wird vermehrt in Schulen der deutschsprachigen Schweiz eingesetzt. Aus der Schulpraxis stellte sich die Frage, wie die «Neue Autorität» nachhaltig und wirksam in Schulentwicklungsprozesse integriert werden kann. In dieser Folge sprechen wir, Andi Brugger und Simon Häusermann, über diese Herausforderung und Schulentwicklung mit viel mit Herz und Purpose.

Was ist die «Neue Autorität»

In der Podcastfolge beziehen wir uns auf eine Grafik von Philipp Zimmerli, die die sieben Säulen der Neuen Autorität übersichtlich und verständlich zusammenfasst.

Konzeptueller Rahmen für die Weiterbildung von Lehrpersonen

Laura Desimone schlägt ein konzeptionelles Framework vor, um die Qualität der Professionalisierung von Lehrpersonen zu verbessern und besser erforschbar zu machen. Im Framework enthalten sind die essenziellen Kriterien der professionellen Entwicklung. Desimone plädiert für einen ganzheitlichen Lernansatz, der über die bisherige Vorstellung von Weiterbildungen hinausgeht. Ihr Konzept beinhaltet fünf Basisdimensionen, die für die Praxis wichtig sind:

  • Inhaltsfokus (Content Focus)
    Die inhaltliche Fokussierung bei der beruflichen Weiterbildung zur Neuen Autorität bedeutet, dass Lehrkräfte gezielt und umfassend die Prinzipien und Anwendungen der Neuen Autorität erlernen und aktiv umsetzen. Dies schliesst sowohl theoretisches Wissen als auch praxisnahe Anwendungsstrategien ein.
  • Aktives Lernen (Active Learning)
    Weiterbildungen müssen aus aktiven, handlungsorientierten Settings bestehen. Dies unterstützt wiederum den Inhaltsfokus. Zudem gibt dies den Lehrpersonen Gelegenheit, neue pädagogische Setting selbst zu erfahren und die eigenen Erlebnisse zu reflektieren.
  • Anschlussfähigkeit (Coherence)
    Kohärenz bezieht sich darauf, wie gut die berufliche Weiterbildung mit den bestehenden Standards, Lehrplänen und den individuellen Zielen der Lehrkräfte übereinstimmt. In der Praxis ist es sinnvoll, Lernprozesse durch die Beteiligten mitgestalten zu lassen. Somit ist auch die Anschlussfähigkeit gewährleistet.
  • Langfristigkeit (Duration)
    Die Auseinandersetzung mit der professionellen Entwicklung ist nicht mit einer Weiterbildung abgeschlossen. Es braucht die individuelle Auseinandersetzung der Beteiligten von mindestens 20 Stunden pro Semester in der Praxis. Längere und intensivere Programme sind tendenziell effektiver als kurze, sporadische Workshops.
  • Kollektive Beteiligung (Collective Participation)
    Die kollektive Beteiligung betont die Wichtigkeit gemeinsamer Weiterbildungsthemen. Die Neue Autorität kann als gemeinsame Wertebasis dienen und bietet ein Buffet an Möglichkeiten, sich individuell damit zu beschäftigen und Erfahrungen auszutauschen.

Leave a Reply